Divergierende Interessen bei ASUT

 

In der NZZ Nr. 82 vom 7. April 2012 wird der Austritt der 3 Telekommunikationsanbieter Sunrise, UPC Cablecom und Orange aus dem Telekommunikationsverband ASUT mit diver-gierenden Interessen dieser Firmen erklärt. In den Statuten der ASUT sind die Förderung des freien und fairen Wettbewerbs im Telekommunikationsmarkt Schweiz und die Förderung des Dialogs zwischen Nutzern, Anbietern und Behörden als oberste Ziele verankert.

 

Die ursprüngliche Zielsetzung des Verbandes war ein effizienter und kostengünstiger Einsatz der Telekommunikation, um damit die Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Unternehmen zu verbessern. Deshalb hatte sich der Verband ASUT bei der Revision des Fernmeldegesetzes für mehr Wettbewerb und eine Zurückbindung der damaligen Telecom PTT, der heutigen Swisscom, eingesetzt.

 

Mit der Ende der 90er Jahre eingeleiteten Transformation der ASUT von einem Anwender- zu einem Industrie-Verband, gewannen im Verband die grossen Netzbetreiber an Gewicht und politischem Einfluss. Dass jetzt die neben Swisscom drei grossen Players nicht überall glei-cher Meinung sind, ist durchaus verständlich. Aber dies rechtfertigt in keiner Weise den Aus-tritt aus einem Verband, der für unsere Wirtschaft und Gesellschaft wichtige Ziele verfolgt. Es bleibt zu hoffen, dass Sunrise, UPC Cablecom und Orange ihr Entscheide überdenken.

 

Küsnacht, 8. April 2012; Jürg Dangel, ex Präsident ASUT (1996)