Weinkonsum in der Schweiz
Unter dem Titel "Schweizer verschmähen eigenen Wein" dokumentiert Peter Keller in der NZZ am Sonntag vom 18. August, dass der Weinkonsum in unserm Land rückläufig ist und dass dabei die einheimischen Produkte verlieren. Als Weinliebhaber interessiert mich das Preis-/Leistungverhältnis eines Weins. Die Leistung eines Weinproduktes ist eine subjektive Grösse, abhängig von der individuellen Präferenz für Traube und Herstellungsprozess.
Ganz generell kann ich feststellen, dass sich die Qualität der Schweizer Weine in den letzten rund 20 Jahren insgesamt stark verbessert hat. Aber die ausländische Konkurrenz ist auch viel besser geworden. Der These, dass die Schweizer den eigenen Wein verschmähen, möchte ich entschieden widersprechen. Der Schweizer ist preisbewusst und nicht gewillt jeden Preis zu bezahlen. Wenn ein prämierter Weisswein aus dem süddeutschen Raum weniger als 50% eines vergleichbaren einheimischen Produktes kostet, dann greift der hehre Einkaufsgrundsatz "Ehret einheimisches Schaffen" nicht mehr.
Jede Kampagne, den negativen Trend zu stoppen, muss bei der weiteren Verbesserung des Produktes und bei der Förderung des Qualitätsbewusstseins der Konsumenten für das köstliche und gesunde Naturprodukt Wein ansetzen. Ich bin zuversichtlich, dass viele Schweizer Winzer diese Herausforderung bestehen können.
Jürg Dangel, Küsnacht