Uf äm Wääg zur Gsellschaft vom lange Läbe

 

Im Jahr 1880 händ im Kanton Züri 315'000 Mänsche gläbt, 150'000 Manne und rund 165'000 Fraue. Nur 2'500 vo dene Lüüt, dass sind 0.8 Prozänt, sind damals älter als 75gi gsi und nur 182 Zürcher, also weniger als 6 Promille sind damals 85gi und älter gsi.

 

60 Jahr schpöter, am Aafang vom 2. Wältchrieg, händ im Kanton Züri bereits 675'000 Lüüt gwohnt und scho fascht 10'000, also immerhin 1.5%, sind älter als 75gi gsi und 1’173, das sind scho über 17 Promille sind älter als 85 gsi.

 

Und hüt, nomal 60 Jahr schpöter läbed im Kanton Züri über 1.2 Millione Mänsche, knapp 600'000 Manne und 625'000 Fraue, über 3.1 Prozänt sind jetzt älter als 75gi und 1.3 Prozänt älter als 85gi.

 

I dä Päriode vo 1880 bis 1940 hät sich also d’Bevölkerig meh als verdopplet, die über 75 Jährige händ sich aber im gliiche Ziitruum meh als verdrüüfacht und die über 85 Jährige sogar meh als verföiffacht. Im Ziitabschnitt vo 1940 bis hüt isch d’Bevölkerig nomal knapp 80 Prozänt gwachse, hät sich also nümme verdopplet, aber die über 75 Jährige händ sich uf über 37’000 Lüüt meh als vervierfacht und die über 85 Jährige vo knapp 1'200 uf 15'486 meh als verdrizähfacht. Än chliine Wärmuetstropfe für öis Manne: Vo denä 15 ä halb tuusig über 85-Jährige sind fascht 11'000 Fraue. Damit isch s’Resultat vo dä Frauebeweegige manifäscht: D’Fraue schaffed weniger, chönnd sich meh schonä, wärded vo dä Manne z’fescht verwöhnt und läbed drum lenger. Im Jahr 2000 sind im Kanton Züri 1'424 Pärsone meh als 95 Jahr alt gsi, nu grad 271, also knapp 20 Prozänt sind Manne gsi.

 

D’Läbeserwaartig vomä Zürcher hät sich also i dä letschte 120 Jahr ganz markant erhöht. Än Bueb wo im Jahr 1900, äm Gründigsjahr vo öisäre Zouft uf d’Wält cho isch, isch im Durchschnitt nu 45 Jahr schpöter begrabe worde, äs Meitli hät rund drüü Jahr lenger gläbt. Än Bueb wo hüt uf d’Wält chunnt, hät äs Läbe vo 78 Jahr vor sich und äs Meitli dürfti rund 83gi wärde.

 

Für die Entwicklig sind zwei Gründ hauptverantwortlich: die medizinisch Versoorgig und ä gsundi Läbesart. D’Schtärblichkeit hät dank verbesseräte Infektionsbekämpfig dramatisch abgnoh und d’Chirurgie bringts hüt färtig, dass sälbscht schwär verunfallti Lüüt wieder chönnd so zämme gflickt wärde, dass vieli ihres Läbe wieder chönnd fascht wie vorhär wiiterfüehre.

 

Zur gsündere Läbesart, wo ebefalls zur schtiigendä Läbesärwaartig biitreit ghört vor allem au die modärn Ärnährig. Zu däre ghört ja au, wien öis das öise Ëhrezouftmeischter Paul Schmid scho vor Jahre as Härz gleit hät, dä Rootwii, wo ja nachwiislich s’Härzinfarktrisiko reduziert und damit d’Läbesärwaartig ärhöht. Dass äs soviel meh alti Fraue als Manne git, laat öis allerdings vermuete, dass d’Frauä meh Ziit und Disziplin händ d’Rootwy-Diät konsquenter iizhaltä.

 

S’Durchschnittsalter vo öisäre Zouft liit hüt bi genau 60.3 Jaar, und sälbscht wämmer alli öisi siebe junge Zouftaawärter hüt scho würdid däzue zelle, würdi sich s’Durchschnittsalter vo dä Zouft Wollishofe nu grad um anderthalb Jaar uf 58 ä halb reduziere. 43 Prozänt vo dä Wollishofer Zöifter isch hüt 65gi und elter, das isch ungefähr die Zahl, wo d’Schwiiz bis i rund 30 Jaar für die gsamt Bevölkerig chan erwarte; das heisst ganz eifach, dass öisi Zouft dä Ziit ä paar Dekade voruus isch.

 

Die höcheri Läbesärwartig bringts aber au mit sich, dass Zöifter wesentlich lenger am Zouftläbe chönnd teilnäh. S’durchschnittlichi Iitrittsalter i öisi Zouft liit hüt bi 33 ä halb Jahr, äs bruucht also ä gwüssi Riifi, bis mär bi öis chan mitmache. Än Zöifter wo mit 40gi i Zouft uufgnoh wird, chan im Durchschnitt no a 43 Sächsilüüte teilnäh, eine wo erscht mit 50gi chunnt bliibt im Durchschnitt immer no 34 Jaar Zöifter. Äs schpilt aber vorallem deshalb kei so grossi Rolle meh wie früh oder wie schpaat eine i Zouft iitritt, will 60 Jährigi hüt so vital, so mobil, und so leischtigsfähig sind, wie die einschtige 50 Jährige. Äs git also bi öis nüd nur meh älteri, sonder au immer meh fitteri elteri Zöifter.

 

Ganz generell isch die elter Generation zwüsched 50 und 75 hüt käs Problem sondern villmeh ä grossi Chancä: Die Altersschicht hät ä grossi Ärfahrig, ä grosses Wüsse, isch läbesfreudig, taatchreftig und hät no än ungeahnts Konsum- und Aarbetschraft-Potential.

D’Entwicklig zur Gsellschaft vom lange Läbe verlauft so rasant, dass öisi härkömmliche Aasichte, ja sogar öises Vokabular über s’Alter und s’elter wärde müend grundsätzlich revidiert wärde. D’Begriff wie Seniore, Ruheschtand und Überalterig sind nöi z’überdänke.

Läbe heissst ja da sii, im Ruum sii und Ziit, öises einzig Guet wo mir ganz ällei für öis chönd bsitze, i sich z’trääge; und lenger läbe, elter wärde, heisst, lenger uf däre Wält sii und meh Ziit, mit allne Erfahrige und Ärläbnis, i sich und mit sich umezträge.

 

Wie sich de Begriff Alter wandled zeiged d’Definition im 1. Lexikon us äm Jahr 1680 vom César Pierre Richelet: Alt wird deet als synonym zu Greis wie folgt definiert: “Mann zwischen 40 und 70, Greise sind misstrauisch, geizig, eifersüchtig, vergrämt, geschwätzig und zur Freundschaft nicht fähig“. Damals, im 16. und 17. Jahrhundert sind d’Lüüt au früener gschtorbe, us däre Ziit stammt ja die au hüt no gültigi Uussaag vom Martin Luther: “ Medi vita in morte sumus“ oder uf tüütsch: “Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben“. Nur wenig Lüüt sind damals würkli alt worde. Alter isch mit Wiisheit gliichgsetzt worde und isch als ä knapps und wärtvolls Guet überall gschetzt und gachtet worde.

 

Im Jahr 1878 hät dä Bismarck d’Idee vom 3. Alter entwicklet und damit dä Grundschtei für s’gsellschaftlichi Verspräche vo öisem AHV-Syschtem gleit. I dä meischte Länder isch hüt gsetzlich feschtgleit, dass jede Mänsch amäne bschtimmte Punkt i siim Läbe, für die meischte Mänsche hüt mit 65gi, us äm Erwärbsläbe uusscheidet und s’Rächt überchunnt z’läbe ohni z’schaffe.

 

Mit dä zuenehmende Läbesärwartig wird dä Zürcher bald ämal im Durchschnitt 90 Jahr alt und immer no wird dä meischte vo dene Lüüt dä dritti Läbesabschnitt, nämli vo 60gi bis 90gi, vom Schtaat verordnet und die Lüüt wärded zumä meh oder weniger passivä Läbe verurteilt. Hüt isch immer no d’Vorschtellig wiit verbreitet, dass die Ältere weniger leischte chönnd und dass mit zuenehmendem Alter die rasch Uufassiggaab abnimmt. D’Wüsseschaft seit öis hüt, dass d’Intelligänz mit äm Alter nöd abnimmt, d’Aazahl vo dä Ghirnzälle nimmt zwar ab, aber wämmer die verbliibende täglich trainiert, bliibt d’Intelligänz erhalte oder cha sogar no gschteigeret wärde.

 

Under äm Vorwand vo dä abnehmende Leischtigsfähigkeit vo dä Eltäre hät mär Früehpensionierigssyschteem entwickled, wo ja nuechtern betrachtet höchscht fraagwürdig sind. -- Bi öis isch äs leider immer no vill liechter än eltere Aaagschtellte us ämä Betriib als ä veraltäti Iischtellig über Bord z’rüere. Die ältäre Mänsche zwüsched 50 und 75 sind hüt kei knapps Guet meh, ihri Riifi, ihri Ärfahrig sind deshalb - oder will sie villicht au z’tüür sind - nümme so gfröged, ganz im Gägesatz zu früener, wo die Älteschte in äre Gsellschaft dä ältischti Raat bildet händ, um Raat gfröged worde sind und als wärtvolli Ressource vo dä Gsellschaft golte händ.

 

D’Vorschtellig, dass im ä Mänscheläbe wo 90 Jaar lang duured s’erschti Drittel für d’Uusbildig, s’zweiti für d’Karriäre und dä materiell Uufbou und dänn dä dritti Drittel für meh schpirituelli- und weniger Erwärbstätigkeite söll iigsetzt werde chan nur funktioniere, wänn d’Altersverteilig inäre Gsellschaft d’Finanzierig vo dem 3. Läbesabschnitt cha sicherschtelle. Das isch hüt au i dä Schwiiz nümme dä Fall und äs git eigentlich nu zwei Rezäpt, um us dem Dilemma use z’cho:

 

  • Erschtens mir dehned d’Erwärbstätigkeit in dritte Läbesabschnitt uus und
  • zweitens mir ändered öisi Alterspyramide über ä wesentlich höcheri Geburteraate oder über än ärhöhti Zuewanderig vo Ussländer i öises Land.

Avenir Suisse, die vom Bund kreierti Zuekunftsforschigsorganisation under dä Leitig vom Soziolog und ehemalige 68er Thomas Held hät Ändi vom letschte Jahr ihri Prognose zur Bevölkerigsentwicklig i dä Schwiiz publiziert. Uusgangspunkt vo däre Schtudie sind Bevöl-kerigsprojektione vom Bundesamt für Schtatistik vom Mai 2001. Värschiedeni Szenarie mit unterschiedliche Annahme bezüglich Zuewanderige vo Usländer, Iibürgerige und Geburteraate zeiged, dass mir bis is Jahr 2060 i dä Schwiiz ä Bevölkerig zwüsched 7.9 und 8.7 Millione chönd ärwarte.

 

Hüt hät d’Schwiiz ä sogenannti Altersquote vo 25 Ältere, sonigi wo über 65gi sind, uf 100 Erwärbsfähigi im Alter vo 20gi bis 64gi. Je nach Szenario würdi sich die Altersquote vo hüt 25 uf 45 bis 52 Älteri pro 100 Erwärbsfähigi erhöche. Das würd also heisse, dass sich dä Aateil vo dä über 65-Jährige i weniger als 50 Jaar rund würdi verdopple.

 

Die 20 bis 64 jährige Ärwerbstätige erwirtschaftet hüt dä Hauptteil vo öisem Bruttoinlandprodukt und träged d’Hauptlascht vo dä Finanzierig vo dä AHV und vo dä Huushält vo Gmeinde, Kantön und vom Bund. D’Finanzierig vo där Altersvorsorg über’s sogenannti Umlageverfahre, wo dr ärwärbsaktivi Teil vo dä Bevökerig die inaktive Generatione vo dä Chind und Jugendliche und vo dä Räntner finanziert, wird zuenähmend zum Problem. D’Alternativä zur Vorsorg nach äm Umlageverfahre sind Syschteem mit Kapitaldeckig. Syschteem mit Kapitaldeckig basiered uf äm individuelle oder au meh oder weniger kollektiv organisierte Konsumverzicht zugunschte vonäre Kapitalbildig, wie mär si ja i dä Schwiiz mit dä zweitä und drittä Süüle beschtens känned.

 

D’Kärnländer vo Europa, also Tüütschland, Frankriich und Italie setzed mit ihrnä sozialdemo-kratische Traditione und Regierige immer no schtarch uf’s Umlageverfahre und manövriered die europäisch Union je lenger je meh in än gsellschaftspolitische Konflikt. Äs git vorderhand kei Aazeiche, dass sich d’EU trotz äm drohende Desaschter sich wetti vom Umlageverfahre lossäge: den EU-Politiker isch politischi Macht wichtiger als s’Schaffe vo freie und mündige Bürger. Grad i dem Punkt vo dr Altersvorsorg zeiged sich düütlich, dass die dominierende Länder i dr europäische Union under dä pärsönliche Freiheit vom Bürger öpis anders verschtönd als mir. I dene Länder wird vo dä sozialistischä Regierige beschtimmt, dass än grosse Teil vom private Iikomme i schtüürähnlichi Umlaagesyschteem flüüsst, mit äm Resultaat, dass i dene Länder z’wenig Kapital cha gäufnet wärde. Villi EU-Bürger händ d’Uusichtlosigkeit vo dä EU-Alterssicherigs-Syschteem ärkännt und värsue-ched ihri Ärschparniss usserhalb vo ihrnä nationalä Vorsorge- und Schtüürsyschteem aazlege. Us däre Optik dürfti dä Finanzplatz Schwiiz in nächschter Ziit a Bedüütig no zuenäh, immer voruusgsetzt, dass d’Schwiiz äm zuenehmende Druck zur Uufhebig vo öisem Bankgheimnis chan standhalte.

 

Prognose sind also klar und eidüütig: D’Bevölkerig vo dä Schwiiz wird im 21. Jahrhundert wiiter wachse und vor allem wiiter altere. Äs wird in Zuekunft weniger Chind und Jugendlichi gäh. S’Durchschnittsalter vo dä Ärwerbsfähige wird stiige und Zahl vo dä Hochaltrige und Pflägebedürftige wird düütlich zuenäh. Die jüngschte Prognose zeiged aber au, dass ohni wiiteri Zuewanderige vo Ussländer d’Iiwohnerzahl i dä Schwiiz und insbesondere vo dä Män-sche im Ärwerbsalter würdi schrumpfe. D’Schwiiz liit i dr OECD-Schtatistik bezüglich Beschäftigungsquote vo dä Lüüt im ärwärbsfähige Alter mit fascht 80 Prozänt a dä Schpitze vo dä ganzä Wält, vor dä europäische Nordländer und dä USA, Tüütschland liit mit 65 Prozänt scho wesentlich tüüfer, Frankriich liit bi 60 Prozänt und Italie und Schpanie bi nur 53 Prozänt.

Mit immer weniger Lüüt im Ärwerbsalter und immer meh Alte wo wänd Ränte bezieh wird ä schtaatliche Altersvorsoorg nach äm hütige Umlaageverfahre praktisch unlösbar. Die politisch Alternative zur Löösig vo dem Problem sind d’Verchürzig vo dä Uusbildigsziit vo dä Junge, d’Verlengerig vo dä Läbesarbetsziit und än ärhöhti Iiwanderig vo Ussländer.

 

Us dene Überlegige ziehn ich s’folgendi Fazit: Wä mir wänd ä Schwiiz ärhalte, wo nöd völlig verbout isch und villi vo öisnä landschaftliche Schönheite priisgit, wä mir wänd im ä Land läbe wo dä Ussländeraateil nöd gäge 30 und meh Prozänt wird schtiige, dänn wärdid villi Schwiizer wieder wesentlich lenger müese schaffe. Das chönnd nöd alli: I Bruefsgattigä, wie zum Biispiel äm Bougwerb, wo no villi Arbeiter ä grossi physischi Leischtig ärbringed und fascht d’Helfti vo dä Beschäftigte ihres Räntealter nöd ärläbed, isch d’Forderig nach äre früehnere Pensionierig sicher berächtiged und d’Boumeischter händ sich ja bekanntlich Mitti letschte Monet mit dä Gwärkschafte uf’s Pensionsalter 60 geiniget. Das Biispiel zeiget aber au düütlich, dass mir nöd alli Arbet über dä gliich Leischt chönnd schlah und das ä Flexibilisierig vom Räntealter, -- für die meischte Bruefsgattige ä Flexibilsierig nach ufä, -- , dringend notwändig isch.

 

Die wo hüt über 60gi und über 65gi sind und wie mir Zöifter vo Läbesenergie nu so schtrotzed, die sölled und müend wiiterhin chönne schaffe. Mir müend än Arbetsmäärt uufboue für die Eltere, mit flexible Arbetsziite und flexible Entlöhnigssyschtem. All die Egoismus-Schtrategieä vo villne Undernähme zur Verjüngig vo dä Mitarbeiterbeschtänd nach äm Motto “billigi Jungi ärsetzed tüüri Alti“ müend abgschafft wärde, mir wärdid müese Aareiz schaffe, damit d’Unternähme wieder älteri Aarbets-Chreft lenger beschäftiget und die Eltere, die guet verdienende Eltere, müend au bereit sii wieder für ä chli weniger Gäld z’schaffe.

 

S’Syschteem wo jede Aagschtellti mit zuenehmender Zueghörigkeit zunäre Firma au immer meh söll verdiene muess revidiert wärde. D’Leischtig vo eltäre Arbetnämmer, wo dänn vil-licht nu no ä zwänzg oder driissg Schtundewuche beschtriitet, sind dänn nach dä ganz spezifische Fähigkeite vo ihrer Riifi, also zum Biispiel dä Blick fürs Wesentlichi, d’Fähigkeit mit Krisä umzgah, d’Glasseheit, d’Sozialkompetänz und so wiiter, aagmässe z’honoriere. Das wird dänn sicher wieder zu Lohnkurve füehre, wo mit zuenehmendem Alter degressiv wärdid verlaufe.

 

Aber lenger schaffe ällei gnüegt no nööd, um dä Wohlschtand und dä sozial Friede i öisem Land chönne z’erhalte: Mir wärdid wiiterhin und no vermehrt muesse innovativi und kreativi Leischtige ärbringe, Risikä iigah, nöii Firmä gründe und nöii Arbetsplätz schaffe. Das wird öis mit äm beschtehende Taläntreservoir vo dä Schwiizer bi dä jetzige z’tüüfe Geburteraate nöd chönne glinge und drum wird au ä sehr gezielti und selektivi Iiwanderigspolitik zur Gwünnig vo junge, taläntierte und ehrgiizige Ussländer nötig sii.

 

Mär bruuched weniger hübschi Särviertöchtäre und Tänzerinne us färnä Länder als villmeh ä chliini Schicht vo unternähmigsluschtigä Ingeniööre, Kauflüüt und Betriebswirt, --und das chönnted durchuus au Elteri Lüüt sii. Damit die überhaupt zu öis wännd cho, bruuched mir erschtklassigi Schuelä und Bildigs- und Kulturinschtituut und drum händ au d’Inveschtitione i öisäs Bildigswäse nach wie vor ä ganz hochi Prioritäät.

 

Liebi Zöifter, liebi Gescht, Kreativität und Schaffenschraft nimmt mit zuenähmendem Alter nöd ab, -- das isch scho i dä Vergangeheit so gsi:

 

  • dä griechisch Philsoph Platon hät sin Dialog Philebus erscht mit 80gi färtig gschriibe;
  •  dä Michelangelo hät mit 72gi d’Kupple vo dä Peterschille und mit 76gi s’jüngschti Gricht i dä sixtinischä Kappälle fertiggmacht;
  • dä französisch Philosoph und Schriftschteller Voltaire hät mit 75gi siis Wärk “L’esprit des Nations“ abgschlosse;
  • dä Goethe hät sich im Alter vo 70 Jahr i di nüünzähjährig Ulrike von Levetzow verliebt und mit 80gi hät är dä Fauscht II gschriibe.
  • dä Guiseppe Verdi hät mit 74gi dä Othello und mit 80gi dä Falstaff komponiert und
  • dä Theodor Fontane hät im 76igschte Altersjaar siin Bestseller Effi Priest färtig gschribe.

Die paar Biischpiil vo grosse und kreativä Leischtige vo eltäre Mänsche i dä Vergangeheit sölled öisäre und dä nächschte Generation än Aaschporn sii, dr hütige, fatalä Pensionsalter-Mentalität ä klaari Absaag z’ärteile.

 

D’Schwiiz hät hüt vo allnä europäische Länder die mit Abschtand beschti Uusgangslaag dä Wäg zur Gsellschaft vom lenger Läbe chönne ärfolgriich z’gschtaltä und ich zwiiflä hüt no kän Momänt dra, dass das öises Land im Alleingang, mit grossem Wille und politischem Gschick, chan schaffe.