Alfred Escher, Liberalismus und Demokratie

 

Am 6. Dezämber 1882, also vor knapp 125 Jahr, isch dä damaligi Huushäärr vo dem Huus, dä Maa wo i denä Rüüm über 50 Jaahr gläbt hät, als dreyäsächzg-jäähriga, uufbruucht, uusbrännt und fasch ärblindet, gschtorbä. Wo dänn drüü Taag schpöter, am Namitag am drüü, vo da vom Belvoir uus dä Truurzuug mit Ross, Guutschä und Sarg Richtig Fraumünschter uufbrochä isch, hät au dä letscht Schwiizer gmärkt, dass mit äm Alfred Äscher än ussergwöhnlichi Pärsönlichkeit gschtorbä isch.

 

D’Präsidäntä vom Nationaal- und Schtänderaat händ d’Session in Bärn uusgsetzt, um au näbäd dä offiziellä Delegationä anderä Nationaal- und Schtänderööt d’Möglichkeit z’gäh am Alfred Äscher die letschti Eehr z’ärwiisä. --- Mä mues sich das nomal vor Augä füehrä: Hinder dä Guutschä mit äm riich bekränztä Sarg sind d’Tochter Lydia und Familieaaghörigi gloffä, dän drey Bundesweibel i dä root-wiisä Mäntel, dänn d’Bundesrööt, dä Gsandti vom Tüütschä Riich, die offiziellä Verträter vom eidgenössischä Parlamänt, rund hundert ehemaligi und amtierendi National- und Schtänderööt, d’Verträter vo allnä kantonalä und stadtzürcherischä Behördä mit dä Präsidäntä vom Kantons- und Regierigsraat und äm Schtadtpräsidänt. Aber au d’Verträter vo dä verschiedenä Kantonsregierigä und Kantonsparlamänt, d’Schpitzä vo dä Verwaltigsrööt und Direktionä vo dä Nordoschtbahn, vo dä Gotthardbahn, vo dä Kreditaaschalt, vo dä Schwiizerischä Läbäsversicherigs- und Räntäaaschtalt, vo dä Schwiizerischä Rückversicherigsaaschtalt und vom Schwiizerischä Schuelraat - alläs Inschtitutionä wo dr Alfred Äscher gründet und mitentwickläd hät - sind alli i dem Truurzug däbii gsi. Aber au vill Schtudäntä, Künschtler, Glehrti, Kauflüüt, Bank- und Verwaltigaagsch-tellti, Fabrikantä, Induschtrielli, eifachi Aarbeiter, alt und jung, schlicht und vornehm, alli händ dä Värschtorbeni zu siiner letschtä Rueh begleitet.

 

Dr Alfred Äscher isch 1844 als Verträter vo dä liberaalä Partey und als Privatdozänt a dr Uni Züri mit 25gi in Kantonsraat gwählt wordä, mit 29gi isch är in Nationalraat iizogä, und mit 30gi isch är s’erscht mal - vo insgesamt vier mal - Nationalraatspräsidänt worde. D’Wahl vom Nationalraatspräsidänt isch damals no nöd vo Alters- und Parteyüberlegigä beschtimmt gsi, sondern isch än eigentlichä Popularitätstescht gsi. Dä Tescht hät är für sich äntschiedä, will är mit siinerä gwaltigä Schaffänschraft i über 100 Nationalraatskommissionä fäder-füehrend mitgwürkt hät und übärall bekannt gsi isch.

 

Dr Alfred Äscher isch zwiifellos i dä zweitä Helfti vom 19. Jahrhundert di dominierendi wirtschaftspolitischi Pärsöönlichkeit vo dä Schwiiz gsi. Dr Äscher isch aber au än Schwierigä gsii, voll vo Eggä und Kantä, autoritäär, schroff, rücksichtsloos, entweder bisch i siim Lager gsi oder bisch än Gägner vo ihm gsii. Mä hät ihn als republikanischä Diktatoor oder als König Alfred der Erste bezeichnet. Unbeschtrittä isch: dr Alfred Äscher hät mit ärä unghüürä Arbetschraft und Energie gliichziitig d’Schpitzä vo dr Wirtschaft und vom Schtaat äroberäd. Dr Äscher isch aber kei populistischi Führerfigur gsii, är isch kän Redner gsii, wo mit rhetorischä Brillanz hät chönnä überzüügä und d’Emotionä vom Volk hät chönnä weckä, är isch in erschter Linie än Visionär gsi, än Visionär mit ämä Värschtändnis vo Liberalismus und Demokratie wo hüt schlicht undänkbar wäri.

 

I dä 1840er Jaahr isch d’Schwiiz Gfaahr gloffä, dur dä rudimentääri Entwickligsschtand vo dä Isäbaahnä regelrächt isoliert z’wärdä. Im Jahr 1850 hät Ängland bereits äs Schinänetz vo 10'000 Kilometer Lengi gha, Tüütschland häts uf 6'000, Frankriich uf 3'000 Kilometer bracht und i dr Schwiiz hämm mir grad ä mal d’Schpanisch Brötli Bahn vo Züri nach Badä mit ärä Lengi vo rund 25 Kilometer in Betrieb gnoh. Dr Isäbahnbou isch dr eigentlich Motor vo dr wirtschaftlichä Entwicklig im nüünzähntä Jahrhundert gsi und d’Schwiiz hät grossi Defizit gha, um a därä vo privatä Undernähmä treitä Entwicklig vom Bou und Betrieb vo Isäbahnä chönnä teilha.

 

Politik und Wirtschaft hät i därä Situation müesä zämä gha, um dene grossä He-ruusforderigä chönnä g’wachsä z’sii. Und so händ sich i dem damaligä Umfäld vo Liberalismus und Demokratie Konschtellationä ärgäh, wo hüt wohl chuum meh mögli wäred, also zum Biisschpiil, wänn kantonali Exekutivpolitiker gliichziitig Füehrigspositionä i grossä Undernähme chöntäd iinäh, --- also wie wänn d’Rita Fuhrer näbäd ihrer Regierigsraatsuufgaabä au no dä CEO vo dä Swiss und vo Unique wär.

 

Die damalig Värflächtig vo Poliktik und Wirtschaft isch aber nöd nur in Züri gang und gäb gsi. Taatsach, dass sich grad Züri hät chönnä zum Wirtschaftszäntrum vo dä Schwiiz entwicklä, isch drum sicher s’grossi Värdienscht vo dä Führigspärsönlichkeit Äscher, vo siinerä Macht als einä vo dä letschtä Grossbürger, wo siini Iiflussmöglichkeitä hät chönnä sehr gezielt und rücksichtsloos duräsetzä.

 

Rückblickend dörf mär sicher feschtschtellä, dass die zügig Umsetzig vo dä grossä Infraschtrukturvorhabä i dä Mitti vom 19. Jahrhundert dä gross Uufbruch vo dr Schwiiz und vo Züri ärmögliched hät. Für sonän Uufbruch sind politischi Mehrheitä im National- und Kantonsraat nötig gsi. Dr Alfred Äscher isch dur siini Schtellig i dr Wirtschaft und i dr Politik, und dur Kumulation und Värflächtig vo denä Positionä, dr eigentlich Macher vo dä induschtrialisiertä Schwiiz und dä Begründer vo dä Machtposition und äm Finanzplatz Züri, wo bis zum hütigä Taag die Bedüütig nöd väloorä hät.

 

Dr Alfred Äscher isch aber au im Zenith vom damaligä grossbürgerlichä Liberalismus und demokratischä Syschteem gschtandä. Referändum und Initiative als demokratischi Volksrächt hät mär zu därä Ziit nonig kännt und dä langi Wääg von ärä repräsentativä zu dä hütigä diräktä Demokratie isch nonig vorzeichnet gsi. Je mächtiger dr Äscher wordä isch, umso schtärcher isch d’Opposition zum “Härr vom Belvoir“ und sim hämmigsloosä Wirtschaftsliberalismus gwachsä. Und grad uusgrächnet in Züri sind d’Forderigä nach meh Volksrächt i Massäkundgäbigä luut wordä, im Jahr 1868 sind in Züri d’Demokraatä a d’Macht cho und au in Bärn isch am Äscher siin Iifluss gsunkä. Für dr Äscher als Mann des Fortschritts isch Ziit i dä Politik abgloffä. Mit dä Värfassigsrevisionä vo 1874 und 1891 sind s’Referändums- und Inititiativrächt als Volksrächt etabliert wordä und daa dämit sind au Machtballigä wie die vom Alfred Äscher unmöglich wordä.

 

Wäm mir jetzt hüt dä Zueschtand vo Politik und Wirtschaft, Liberalismus und Demokratie i dä Schwiiz mit dr Ziit vor hundertfüfzg Jahr värgliiched so zeiged sich zwar grossi Veränderigä aber au ärschtuunlichi Parallelä: Damals isch d’Schwiiz vor äm Probleem gschtandä, sich vo Europa z’isolierä. S’Isäbahnnetz isch dä Schlüssel gsi, um därä drohendä Isolation z’entgah und äm Alfred Äscher isch äs fasch im Alleingang glungä, siini Vision vonärä liberaalä Gsellschaft, vo revolutionärer Tächnik und vo muetigäm Undernähmertum i nur rund 30 Jaahr umz’setzä.

 

Dä produktivi Churzschluss zwüsched Politik und Wirtschaft, wien är hüt ganz sicher nümmä akzeptiert würdi, und ä doch meh oder weniger gliich gsinnti bürgerlichi Elitä a dä Schalthebel vo Politik und Wirtschaft händ dä damaligi Uufschwung vo dä Schwiiz möglich gmacht. Vor därä dur där Äscher initiertä Bravuurleischtig zur Integration vo dä Schwiiz is europäisch Vercheehrsnetz isch di sithärig Entwicklig, mindeschtens für öises Land, bescheidä blibä: D’Franzoosä händ 1978 dä TGV lanciert, d’Schwiiz hät im internationalä Vercheehr uf dä Flugvärcheehr und uf d’Swissair gsetzt und so häm mir bis hüt no kei värnünftigi Hochgschwindigkeits-Zugsverbindig vo Züri nach Paris, --- dr Alfred Äscher hät sich sicher im Grab scho zweimal umdräht.

 

Öb dr Visionäär Äscher dr hütigi NEAT-Politik mit zwei millliardäschwäärä Bahntunnel und ärä Värzähfachig vo dä Schtrassäabgabä i dä letschtä zwänzg Jahr, -- alles mit äm edlä Ziil dä Schwärvärcheehr uf d’Schinä z’bringä --, het chönnä zueschtimmä wüsäd mär nöd. Ich würd abär schtarch värmuetä dass dr Äscher mit siim Wiitblick und Tächnikvärschtändnis scho 100 Jaahr nach sim Tod ärkännt hetti, dass d’Wahrschinlichkeit, dass die NEAT ämal uf dä Schtraass umfahrä wird und dass das Verlaagerigsprojekt chönnti schiiterä, gross isch.

 

Hüt tuet sich d’Schwiiz sit Jahrä schwär ihri Wachstumsschwächi z’überwindä. Dä Schlüssel zu Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sind hüt nümmä s’Schinänetz sondern villmeh Telekommmunikationsnetz, d’Informatik, die neue Nano-und Biotechnologiä und risikofreudigi Undernähmer wo au vo risikofreudigä Finanzinschtituut underschtützt wärded. Das sind hüt d’Schlüssel für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit imänä zuenehmend nöd europäischä, sondern globalä Määrt.

 

Öisäs politisch Syschteem isch schwärfelliger und schwieriger wordä, d’Parteyä- und Meinigsvillfalt händ zue gnoh, öisi diräkti Demokratie machts i somä Umfäld schwieriger, nöii Idee rasch und gezielt umz’setzä. Mir müend öis aber alli bewusst wärdä - besser jetzt als schpöter - dass mir dä Wettbewerb mit dä Wält nöd mit Verbandsbeschwärde, mit immer meh Gsetz und Värbot, mit befrischtetär und halbhärzigär Liberalisierig vo letschtä Meilä oder mit Landwirtschaftsförderig wärded chönnä günnä.

 

Vor vier Wuchä hät d’OECD zum erschtä Mal än fascht zweihundertsiitigä Bricht zur Regulierigspolitik vo dä Schwiiz väröffentlicht. Au die OECD-Expärtä gsehnd än eklatanti Wachstumsschwächi, die wird aber hauptsächlich mit äm ungnüegendä Wettbewärb uf dä Produkt- und Dienschtleischtigsmäärt und mit dä hochä Choschtä vo schtaatlichä Infraschtrukturleischtigä, wie zum Biischpiil bi dä Poscht und bim Schtroom, begründed. Ganz bemärkenswärt a dem Bricht isch aber au, dass die gägäwärtig schwiizerisch Reformunfähigkeit nöd hauptsächlich mit dä diräktä Demokratie und öisäm Föderalismus zämmä hangi. Ganz im Gägäteil, äs wird feschtgschtellt, dass öisi demokratischä Ärrun-gäschaftä ä grössäri Partizipation vo dä Bürger und ä grössers Vertrouä i d’Politik bewürkd hegid.

 

Dä Bricht chunnt dänn aber doch unmissvärschtändlich zum Schluss, dass s’Reformtempo i dä Schwiiz insgesamt z’chlii isch und das mir meh und voralläm ambitiööseri Reformä söttäd in Aagriff näh. Und zu dem bruuchts besseri und engagierteri Überzüügigsarbet. Grad i dem Punkt sind öisi politischä Parteyä, öisi Parlamänt und Regierigä uf allnä Schtuufä, Gmeindä, Kantöön und Bund, und vor alläm au öisi Mediä usägforderät. Wänn’s öis nöd wieder glingt, dur besseri Überzüügigsaarbet, klari bürgerlich-liberali und nöd sozialistischi Gsinnigsmehrheitä anä z’bringä, wird’s i dem Land schwierig sii, die dringendä Reformprojäkt um z’setzä und d’Wettbewerbsfähigkeit und damit au dä Wohlschtand i öisem Land z’haltä.

 

Dä hüt 93-jährig amärikanisch Ökonom und Nobällpriisträger für Wirtschaft, dä Milton Friedman hät d’Entwicklig vo Liberalismus und Demokratie i drey Zyklä iiteilt: Die erschti Phasä ghat zrugg uf dä Adam Smith und isch ums Jahr 1790 entschtandä, hät aber ersch nach 1820, also praktisch mit dä Geburtsschtund vom Alfred Äascher, a Bedüütig gunnä.

Dä zweiti Zyklus bezeichnet dä Friedman als dä sozialistisch Zyklus, die Päriodä wo vom Gedankäguet vom Karl Marx prägt gsi isch. Dä Zyklus hät scho 1870, also wo dr Äscher no gläbt hät, aagfangä, hät dänn im 20. Jahrhundert a Bedüütig gunnä und isch erscht mit äm Zärfall vo dä Sowjetunion abgschlossä wordä.

 

Nach äm Friedman simmär hüt im drittä Zyklus, ä Päriodä wo mär wieder zrugg gaht zu dä Ideeä vom Adam Smith, also konkreet: dä Schtaat söll alli Privilegie abschaffä, d’Värtraags- und Gwärbfreyheit sicherä, s’Privateigätum und dä frey Handäl schützä, alläs Massnahmä wo Rahmäbedingigä schaffäd, die nachwiislich ä freyi Wirtschaft entschtah lönd und wo d’Freyheit vom Einzelnä zum beschtä Ärgäbnis für die ganz Gsellschaft biitreit. Dä dritti Zyklus hät mit dä Margret Thatcher in Ängland und äm Ronald Reagan i dä USA scho i dä 70er und 80er Jaahr vom letschtä Jahrhundert mit Ärfolg aagfangä und schtellt jetzt mit dä raschä Entwickilig vo dä Globalisierig au öisäs Land vor grossi Häruusforderigä.

 

Liberalismus und Demokratie zur Ziit vom Alfred Äscher hät uf Privateigätum, - är hät ja privati und kei schtaatlichi Isäbahnä wellä - kapitalistischä Grundsätz und ärä indiräktä, mit wenig Volksrächt usboutä Demokratie uufbouä. I dem Umfäld isch äs öisem früehnerä Huushärr mögli gsi, fasch im Alleingang, grossi Veränderigä i churzer Ziit duräz’setzä.

Die Begriff Liberalismus und Kapitalismus händ sich i dä letschtä 150 Jaahr dä-rart värändert, dass mä sich muess bewusst wärdä, dass äs am linggä politischä Laager glungä isch, näbäd dä Bsetzig vo Inschtitutionä und politischä Amter au wichtigä Definitionä nöi z’bsetzä. Vor 2'500 Jaahr hät dä Konfuzius gseit: “Wenn die Wörter ihre Bedeutung verlieren, verlieren die Völker ihre Freiheit.“ Wäm mir hüt die kapitalistisch Schwiiz gnauer aaluegäd, dänn gseh mir äs Land mit ämä schtaatlichä, sozialistischä Räntäsyschteem, mit ämä schtaatlichä Bildigswäsä, mit ämä schtaatlich subventioniertä Gsundheitswäsä, mit ärä Schtüür-und Zwangsabgabäquotä vo über 50%, mit ärä massiv subventioniertä Landwirtschaft und ämä Schtaatsfärnsehä mit Zwangsgebührä.

 

Was mir hüt als die kapitalistischi Schwiiz bezeichnet isch i dä Wort vom Neo-liberaalä Walter Eucken än schtaatlich värsumpftä Kapitalismus oder än Sozialismus mit ämä kapitalistischä Hilfsmotor. Dä Hilfsmotor bringt’s sit über 50 Jaahr färtig dä sozialistisch Schrottcharrä voraaz’triibä, aber mä gseht immer tüütlicher, das äm jetzt dänn doch dä Schnuuf uusgaht. Die Uussagä gältäd au -- zum Teil no vill meh -- für die meischtä europäischä Länder und - i chlii-neräm Uusmass - für d’Hochburg vom Kapitalismus, dä USA.

Um i öiserä diräktä Demokratie die dringendä Reformä chönnä umz’setzä bruuchäd mir wie siinerziit bim Alfred Äscher wieder soliidi libäraali, kapitalistischi Mehrheitä i dä Parlamänt und Regierigä vo Gmeindä, Kantöön und äm Bund. Ä libärali Gsinnigsmehrheit füehrt imä Land mit ärä diräktä Demokratie nur über ä nöii, breit aagleiti Libäralismus- und Kapitalismusdebattä. Die Debattä z’füerä isch Uufgaab vo dä politischä Parteyä, allnä voraa die sogenannt bürgerlichä Parteyä, vo dä Mediä, vo dä Wirtschaftsorganisationä, vo dä Schuelä uf allnä Schtuufä, und vo dä Opinion Leaders a dä unzähligä Schwiizer Schtammtisch.

 

Scho dä Alfred Äscher hät siin Libäralismus oder Freyheitsdrang als ä demokratischi Bewegig und als Mittel für meh Freyheit värschtandä. Die hütigä Kritiker vom Libäralismus gsehnd dä dur än wachsend massloosä Libäralismus gfährded, än Libäralismus ohni ethischi und moralischi Wärt und Grundlaagä. Mit denä Fraagä hät sich scho dä gross Libäraal vom 20. Jaahrhundert, dä Wilhelm Röpke intensiv befasst. Dä Röpke hät i siim Buech “Jenseits von Angebot und Nachfraage“ feschtghaltä, dass “wänn grundlegendi Wärt wie Ehrlichkeit, Sälbschtdisziplin, Fairness, Masshalten oder Reschpäkt fähläd, dass dänn weder d’Freyheitsrächt chönd beschtah, no dä Kapitalismus uf Duur cha schpilä.“ Wänn dä Marcel Oschpel 24 Millionä Saläär bezieht und das im internationaalä Värgliich zu Rächt als aagmässä ärachtät, dänn muess är sich au d’Fraag schtellä, öb är nöd dur freywilligi Zrugghaltig sehr vill Goodwill bi sehr vill Schwiizer chönnti günnä. --- Glichziitig würd är au än wichtigä Biitrag an än zuenehmend gfährdetä sozialä Friedä leischtä. Ich chum-mä zum Schluss und fassä zämä:

 

Liberalismus und Demokratie händ sich i dä letschtä 150 Jaahr grundlegend verändered. Was dr Alfred Äscher i dä zweitä Helfti vom vorletschtä Jahrhundert gleischtet hät, isch häruusraagend und bemärkenswärt und vo bliibändäm Wärt für Züri und die ganz Schwiiz. Är hät siis Dänkmaal am Bahnhofplatz värdient. Siini Arbetsmoral und Arbetsethik mues au hüt no s’Vorbild vo dr Jugend und vo dä bruefstäätigä Gsellschaft sii. Was är färtig bracht hät isch allerdings im hütigä libäraalä und diräktdemokraatischä Umfäld nöd z’wiederholä.

Die grossä, aaschtehendä Reformvorhabä i dä Schwiiz, seg das i dä Landwirtschaft, i dä Telekommunikation, im Gsundheitswäsä, im öffentlichä Värcheehr oder uf äm Schtroommäärt bruuchäd für ä raschi Umsetzig tüütlichi, libärali Meehrheitä i dä Parlamänt und Regierigä vo öisem Land. Sonigi Mehrheitä müend in ärä breitä Libäralisierigs- und Kapitalismusdebattä under Fäderfüehrig vo dä geischtigä Elitä vo dr Schwiiz in härter Arbet ärschtrittä wärdä. Und grad i dem Schtriit wünsch ich mir, dass au Zürcher Zöifter än aktivi Rollä schpilläd, seg das dur äs Engagement i dä Politik, imä öffentlichä Amt --- oder au nur dur än Läserbrief. Ich schlüssä mit ämä Wort vom tüütschä Publizischt und Dichter Ärnscht Moritz Arndt us dr Ziit vom Alfred Äscher, wo öis für d’Gschtaltig vonärä nöiä, libäraalärä Schwiiz söll beflüglä:

 

Bau Dein Nest, weil der Frühling währet,

Luftig bau’s in die Welt hinein;

Wagen gewinnt, Schwäche zerrinnt.

Wage! Dulde! – Die Welt ist Dein.

 

Ich nimmä jetzt miin Bächer und trinkä uf d’Leischtigä und Värdienscht vo öisäm ehemaligä Huushärr Alfred Äscher, uf öisi Fründschaft mit äm Gaschtkanton Aargau, uf öisi Schtadt Züri und uf ä schööns Sächsilüütä!.